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FischerHaus produziert nun das „Gruber NATURHOLZHAUS“

Bodenwöhrer Traditionsunternehmen erwirbt Werk in Roding – Neustart mit rund 50 Mitarbeitern

„Wir haben gute Nachrichten dabei: für die Region, für viele fleißige und fachkundige Mitarbeiter, für eine traditionsreiche Marke und für das schnelle, moderne, ökologische Bauen“, verkündete Barbara Fuchs, Inhaberin von FischerHaus in Bodenwöhr, am Mittwoch in den Räumen von Gruber NATURHOLZHAUS in Roding. Gemeinsam mit Insolvenzverwalter Dr. Hans-Peter Lehner gab sie gegenüber ehemaligen Gruber-Angestellten und den Medien bekannt, dass sie den Produktionsstandort an der B 85 erworben hat. Hier wird sie künftig weiterhin das „Gruber NATURHOLZHAUS“ produzieren und vertreiben.

Eigentlich hatte die Region die Hoffnung auf ein Happy-End schon aufgegeben: Insolvenzverwalter Dr. Lehner hatte vor einigen Wochen verkünden müssen, dass sämtliche Gespräche mit Übernahme-Interessenten gescheitert seien. Diese Nachricht rief wiederum Barbara Fuchs auf den Plan.

„Die zwei Unternehmen, FischerHaus und Gruber, sind beide über 60 Jahre alt, und neben der Geschichte verbindet uns vieles in Sachen Produkt-Philosophie. Die Ökologie unserer Häuser aus Holz, die zertifizierte Qualität sämtlicher Baumaterialien und die energieintelligente Bauweise, die über reine Energieeffizienz noch ein gutes Stück hinausgeht. Neben niedrigen Heizkosten profitiert der Kunde sowohl bei FischerHaus als auch bei Gruber von einer individuellen Planung, exakt abgestimmt auf seinen Bedarf. Außerdem vom hohen Grad der Vorproduktion im trockenen Werk sowie von der schnellen Montage der Wände und Dachelemente vor Ort“, so Barbara Fuchs.

Eigenständige Marke

Sie habe daher entschieden, das „Gruber NATURHOLZHAUS“ als eigenständige Marke in die Dachmarke FischerHaus einzugliedern. Der Betrieb in Roding soll bereits Anfang März wieder anlaufen. Fuchs plant, zunächst rund 50 Mitarbeiter der ehemaligen Gruber-Belegschaft zurückzuholen. Arbeit gibt es genug: Zahlreiche Kunden, die mit dem Rodinger Unternehmen vor dessen Insolvenz bereits einen Werkvertrag abgeschlossen hatten, profitieren nun. Ihre Vorbereitungen – aus denen teils bereits komplette Eingabepläne entstanden waren – können nun 1:1 und ohne weitere Zeitverzögerung umgesetzt werden. Auf der Website von FischerHaus präsentierte Fuchs das Video-Testimonial eines Bau-Paares, das seine Freude über diese Entwicklung zum Ausdruck bringt.

Die Verwaltung soll künftig über den Hauptstandort Bodenwöhr laufen, auch hier will Fuchs ehemalige Gruber-Experten integrieren.

FischerHaus ist ebenso wie Gruber ein inhabergeführtes Familienunternehmen. Auf der Website fischerhaus.de verweist die Firma auf die starke Eigenkapitaldecke und die regelmäßig von unabhängiger Seite zertifizierte hohe Bonität. Für seine ökologische und moderne Bauweise konnte das Bodenwöhrer Unternehmen ebenso wie Gruber bereits mehrfach Auszeichnungen entgegennehmen.

Fuchs betonte, dass FischerHaus vor allem dank einer rechtzeitig vollzogenen Differenzierung des Produktportfolios „einigermaßen gut“ durch die Bau-Krise gekommen sei. Schon seit über zehn Jahren baut sie auch Wohnanlagen aus Holz, verstärkt auch in Holzhybrid (mit statisch sehr wirksamen Innenwänden aus Stahlbeton vom Schwesterunternehmen FUCHS im Kreis Neumarkt). Für dieses zukunftsorientierte Wohnkonzept gebe es eine attraktive Finanz-Kulisse aus Förder- und Abschreibungsmöglichkeiten. Weiteres Geschäftsfeld: FischerHaus Objektbau. Darunter fallen institutionelle Bauprojekte, wie etwa neue Kitas in Wenzenbach oder Schrobenhausen.

Insolvenzverwalter Dr. Lehner dankte der Familie Fuchs für die Bereitschaft, die Marke „Gruber NATURHOLZHAUS“ wieder mit Leben zu erfüllen und den Standort weiter zu betreiben. „Das ist natürlich auch eine gute Nachricht für die Gläubiger, weil so ein wesentlicher Teil der Insolvenzmasse rasch und zu guten Konditionen verwertet werden konnte“. Über die Höhe des Kaufpreises haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Besonders freue ihn die Entwicklung natürlich für die Mitarbeiter, die FischerHaus nun direkt „von der Ersatzbank wieder aufs Spielfeld holt“, so Dr. Lehner.

Starkes Signal für Region

Als „starkes Signal“, dass es eben doch der Mittelstand sei, der die Wirtschaft am Laufen halte, wertete die Rodinger Bürgermeisterin Alexandra Riedl den Neustart. „Ein solches Produkt, das genau dafür geschaffen ist, Klimaschutz mit zusätzlichem, hochwertigem Wohnraum zu kombinieren, und in dem soviel Erfahrung steckt, hat eine gute Zukunft verdient“, so Riedl.

Landrat Franz Löffler gratuliert der Firma FischerHaus und insbesondere der geschäftsführenden Inhaberin Barbara Fuchs und wünsche im Namen des Landkreises viel Erfolg. “Das regionale Familienunternehmen aus Bodenwöhr beweist Mut und unternehmerische Weitsicht, sich mit der Produktpalette „Naturholzbau“ noch breiter und nachhaltiger für die Zukunft aufzustellen. Ein Musterbeispiel für die Tatkraft des Handwerks in unserer Region. Besonders freut mich, dass zunächst 50 Mitarbeitende am Standort in Mitterkreith weiter beschäftigt werden. Ein Faktor für diese Entscheidung war sicherlich, dass unsere Region ein produktionsfreundliches Klima für den Holzhausbau bietet: Von der Ausbildung der Zimmerer am Baukompetenzzentrum in Furth im Wald bis hin zum Waldreichtum und der Identifikation unserer Region mit diesem qualitativ hochwertigen heimischen Rohstoff.“